Schleifpapier richtig verwenden
Redaktionsteam • 22.04.2024
Schmirgelpapier, Sandpapier oder auch Schleifpapier: Wir kennen es unter verschiedenen Namen. Gemeint ist ein nützlicher Alltagshelfer, der in keiner Hobby- oder Profiwerkstatt fehlen darf. Egal, ob Möbel aufgearbeitet werden sollen, ein alter Holzfußboden neuen Glanz erhält oder eine Schweißnaht zu glätten ist: Immer ist das Schleifpapier im Einsatz. Dabei gibt es unterschiedliche Arten von Schleifpapier, passend zu den verschiedenen Einsatzgebieten. Wir geben Tipps zum Kauf und schauen, was sich mit den Schleifpapier-Produkten aus unserem Contorion-Sortiment machen lässt.
Was ist Schleifpapier?
Bevor frische Farbe auf das Holz kommt oder wenn eine Fläche glatt und eben werden soll, ist das Schleifpapier das Mittel der Wahl. Es gibt verschiedene Arten von Schleifmitteln. Das Papier dient hier als Trägermaterial, es bildet die Unterlage für das Schleifkorn. Außerdem finden wir noch einen Grundbinder und den Deckbinder auf dem Schleifpapier. Je nachdem, welche Fläche wir bearbeiten wollen, benötigen wir unterschiedlich beschaffene Schleifmittel. Darum unterscheiden sich Trägermaterial, das Schleifkorn und dessen Streuart sowie die Binder deutlich in Qualität und Beschaffenheit.
Wenn alte Farben oder Lacke entfernt werden, Klebstoffreste sich hartnäckig zeigen oder du eine Grundierung entfernen möchtest, gelingt dies mit der Schleifmaschine oder von Hand geschliffen. Schleifschwamm, Kratzer und Schleifblöcke sind für kleine Flächen besonders beliebt.
Welche Einsatzgebiete gibt es für Schleifpapier?
Wenn umgangssprachlich vom Schleifpapier die Rede ist, dann meinen wir meist eines, das zur manuellen Oberflächenbearbeitung verwendet wird. Genutzt wird das handliche Papier zum Glätten von rauen Untergründen, zum Abrunden von schroffen Materialkanten oder auch für umfangreicheren Materialabtrag. Das Schleifen verleiht der Oberfläche buchstäblich den „letzten Schliff“.
Folgende Oberflächen können mit Schmirgelpapier bearbeitet werden:
- Lacke und Farben
- Holz (Massiv- und Furnierholz)
- Metalle
- Naturstein
Welche Schleifpapierarten gibt es?
Die Wahl des richtigen Schleifpapiers hängt davon ab, was du damit machen möchtest. Wir unterscheiden das Papier nach unterschiedlichen Körnungen. Eine grobe Körnung beginnt mit der Nummer 40, dann gibt es mittlere, feine und sehr feine Körnungen, die mit 60, 80, 120 und 180 gekennzeichnet sind. Unter der Zahl 600 findest du das Nass-Schleifpapier.
Je grober die Körnung des Papieres, desto stärker raut es die bearbeitete Oberfläche auf. Grobe Körnungen tragen auch mehr Material ab als feinere. Neben der Körnung unterscheiden sich die Schleifpapier-Sorten durch den Abstand, mit dem die Körner aufs Papier aufgebracht sind. Außerdem gibt es unterschiedlich harte Körner. Häufig wird Korund verwendet, das etwas weicher ist als die Alternative Siliziumcarbid.
Die höchste Ritzhärte – so bezeichnen wir die Härte der aufgebrachten Schleifkörner – besitzt Diamant-Schleifpapier.
Vor der Körnungszahl ist auf dem Schleifpapier noch ein Buchstabe vermerkt, ein P oder ein F. Diese Bezeichnung verrät uns, ob das Papier ein Schmirgelpapier für die manuelle Nutzung (P) ist oder ob es für andere Schleifmittel wie Schleifsteine gedacht ist (F). Außerdem verrät uns das P, dass dieses Produkt gemäß den Normen der europäischen FEPA gefertigt wurde – das hilft etwa bei der Bestimmung der richtigen Körnung für ein bestimmtes Material anhand von Empfehlungs-Tabellen.
Übrigens findest du im Contorion Shop auch Schleifpapier mit vorgedruckten Löchern. Diese Papiere nutzen Schleifgeräte mit integrierter Absaugmechanik. Durch die Löcher wird der aufsteigende, gefährliche Staub bereits während des Arbeitsvorgangs abgesaugt.
Nass oder trocken schleifen
Schauen wir uns die unterschiedlichen Schleifpapier-Arten einmal näher an.
Das Nass-Schleifpapier wird bei Polier- und Schleifarbeiten in feuchter Umgebung eingesetzt. Es hat eine spezielle Beschichtung, die es wasserresistent macht.
Dieses Spezialpapier hat eine sehr feine Körnung. Auf geraden und gewölbten Flächen kann es eingesetzt werden. Besonders häufig wird es genutzt, um geölte Flächen zu glätten, um Schutzlack abzuschleifen, als Vorbereitung zum Polieren von glasierten Oberflächen oder beim Ausbügeln von kleinen Lackfehlern.
Am häufigsten verwendet wird das Trocken-Schleifpapier, es ist der Allrounder unter den Schleifmaterialien. In seinen unterschiedlichen Ausführungen wird es auf vielen Gebieten eingesetzt:
- zum Abschleifen von Farben und Lacken,
- Schleifen von Massivholz oder Furnier,
- beim Glätten von Oberflächenlack und gerundeten Flächen,
- für den Feinschliff von Grundierungen und Primern.
Von Hand schleifen: Wie falte ich das Schleifpapier richtig?
Wenn du ein Schleifpapier korrekt faltest, hast du es perfekt im Griff und kannst effektiver arbeiten. Dafür faltest du ein längliches Papier einmal in der Mitte. Anschließend faltest du beide Seiten von außen zur Mitte hin. Jetzt ist das Papier geviertelt, alle rauen Flächen liegen übereinander. Ist ein Viertel von der Arbeit staubig zugesetzt, klappst du die nächste nach oben und arbeitest damit weiter.
Welche Sicherheitshinweise sind zu beachten?
Beim Schleifen entstehen feinste Stäube, die sehr gesundheitsschädlich sein können. Darum sollten Schleifarbeiten, auch die im kleinen Umfang, immer mit einer entsprechenden Schutzmaske ausgeführt werden. Darüber hinaus solltest du dich auch mit einer passenden Schutzbrille ausstatten. Manchmal sind Handschuhe und Arbeitsanzug ebenfalls sinnvoll – das hängt davon ab, wie stark die zu behandelnde Fläche staubt und auch vom verwendeten Werkzeug.
Nach getaner Arbeit sollte ungenutztes Schleifpapier übrigens in der Originalverpackung aufgehoben und vor allem an einem trockenen Ort gelagert werden.
Wann sollte das Schleifpapier gewechselt werden?
Im Lauf der Nutzung wird das Schleifpapier immer ineffektiver. Das liegt daran, dass die Schleifkörner abbrechen können oder sich winzige Späne zwischen den Körnern festsetzen. Dagegen hilft es, ab und an das Schleifpapier mit einem Luftstrom auszublasen. Wenn die Staubmenge, die beim Schmirgeln aufsteigt, deutlich weniger wird oder sich das Schleifpapier glatter anfühlt als zu Beginn der Arbeiten, dann ist es Zeit, ein neues Papier zu nehmen.
Was sollte man beim Kauf von Schleifpapier beachten?
Wenn du Schleifpapier im Online Shop kaufen möchtest, stehst du vor einer großen Auswahl an Produkten. Welches ist das Richtige für Einsteiger*innen, Fortgeschrittene und Profis? Und: Kann normales Schmirgelpapier im Bandschleifer verwendet werden?
Zunächst brauchst du die richtige Art von Schleifpapier. Schmirgelpapier für den Handgebrauch sollte nicht im Bandschleifer eingesetzt werden. Für diese Geräte gibt es speziell geformte Bänder. Das normale Schmirgelpapier könnte während der Arbeit zerreißen, weil es nicht für die Maschinen, sondern für den manuellen Gebrauch gedacht ist.
Im nächsten Schritt entscheidest du, ob eine grobe, mittlere oder feinere Körnung nötig ist. Dabei kann folgende Orientierung helfen:
- P12 – P30: grob
- P30 – P80: mittelgrob
- P80 – P180: fein
- Mehr als P180: sehr fein
Außerdem kannst du auf die Streuung achten, die von offen, halboffen bis dicht verfügbar ist. Dichte Streuungen haben generell eine längere Lebensdauer, sind also für große Flächen und den häufigen Einsatz günstiger. Eine offene Streuung wird für Parkettleim oder Holz empfohlen, für Metall ist die dichte Streuung effektiver.