Stichsägeblatt: Wie finde ich das richtige?
Redaktionsteam • 12.12.2024
Ob mit Führungshilfe oder Pendelhub, zum Schneiden von Holz, Kunststoff oder Metall: Stichsägen gehören zur Grundausstattung der meisten Handwerker. Sie sind vielseitig und es gibt sie in verschiedensten Ausführungen. Gut, wenn du weißt, welche du wofür brauchst und welches Stichsägeblatt du einsetzen kannst.
Ist das Stichsägeblatt mit den groben Zähnen besser für dein Werkstück geeignet – oder eher das mit den feinen Zähnen? Klar ist: Elektrogeräte zum Sägen von Hand sind ein Muss im Handwerk. Sicher auch für dich. Sie sind weit verbreitet und kennen viele Freunde. Zugleich kann man aber auch leicht etwas mit ihnen falsch machen. Gerade dann, wenn man die Unterschiede der Sägeblätter nicht gut genug kennt. Damit es nicht soweit kommt, haben wir an dieser Stelle einen kleinen Ratgeber zu diesem Thema zusammengestellt.
Holz, Metall & Co: Wähle das Stichsägeblatt nach Material
Wie gut deine Arbeitsergebnisse sind, hängt zunächst einmal von deiner Maschine und deren Einstellung ab. Du solltest also schon vor dem Kauf deiner Stichsäge, Akku-Stichsäge oder deiner Sägeblätter wissen, wofür du diese regelmäßig einsetzen möchtest. Kläre dabei als erstes folgende Fragen:
- Welche Watt-Leistung soll mein Gerät haben?
- Welche Drehzahl benötige ich?
- Brauche ich eine Pendelhubsäge? Damit ist ein Akku-betriebenes Modell für schmale Sägeblätter und einer kreisenden Bewegung gemeint, mit der du diverse Materialien und Formen zuschneiden kannst.
- Welches Arbeitsmaterial möchte ich sägen?
Klarheit ist wichtig, wenn du in eine gute Stichsäge investieren willst. Der letzte Punkt ist hierbei besonders wichtig: Abhängig vom Arbeitsmaterial solltest du dich folglich für ein spezielles Stichsägeblatt entscheiden. Wenn du weißt, was du brauchst, kannst du dir schon jetzt in Ruhe eine Auswahl an hochwertigen Sägeblättern bei uns im Online-Shop anschauen.
Das Stichsägeblatt für Holz: eine sinnvolle Basis
Wie leistungsstark deine Stichsäge arbeitet, hängt unmittelbar von der Dicke deines Werkstoffes ab. Weist das Gerät eine Leistung zwischen 350 bis 850 Watt aus, gelingen dir schon viele grundlegende Arbeiten mit Holz. Du kannst beispielsweise dann Parkettplatten, Leisten oder stärkere Elemente aus Holz, aber auch einige Millimeter dicken Stahl damit schneiden.
Das Stichsägeblatt für Metall: mit mehr Power
Für die Bearbeitung von Holz – etwa in Form von Multiplex-Platten oder MDF – solltest du Sägeblätter für Metall nicht benutzen. Aufgrund von Bauform und Zahngeometrie haben spezielle Metall-Sägeblätter im direkten Vergleich mit den meisten Holz-Sägeblättern schon mehr auf dem Kasten: Sie sind meist ein wenig teurer, ermöglichen dafür allerdings auch jederzeit gute Ergebnisse – ohne Werkstück oder Stichsägeblatt zu beschädigen.
Für Sonderfälle: Das Stichsägeblatt für Spezialanwendungen
Aber, hey, wirst du jetzt sagen: Es gibt doch mehr als Holz und Metall! Recht hast du. Und auch hierfür gibt es gesonderte Stichsägeblätter. Viele namhafte Hersteller wie Makita, Metabo oder Bosch führen auch Modelle zum Sägen vieler weiterer Werkstoffe – mit entsprechender farblicher Kennzeichnung. Achtest du auf diese Hinweise, bist du auf der sicheren Seite. Hier kommen einige Beispiele für beliebte Spezialsägeblätter:
- Plexiglas: Stichsägeblatt speziell für Acryl
- Gummi: Stichsägeblatt speziell für Leder, Gummi, Dämmstoff
- Styropor: Stichsägeblatt speziell für Leder, Gummi, Dämmstoff
- Fliesen: Stichsägeblatt speziell für Keramik
- Edelstahl: Stichsägeblatt speziell für Edelstahl (Inox)
- Gasbeton: Stichsägeblatt speziell für Gasbeton und Faserwerkstoffe
- Aluminium: Stichsägeblatt speziell für Aluminium
- Sandwichplatten: Bi-Metall-Blatt mit feiner Verzahnung
Der Spanreißschutz: ideal bei beschichtetem Material
Du siehst: Die Welt der Sägeblätter kennt viele Farben. Eine Sache wollen wir dir auf jeden Fall ans Herz legen: Achte beim Kauf auf einen Spanreißschutz. Ein solcher Aufsatz für die Stichsäge ist wichtig und sinnvoll, denn er beugt einem Ausfransen oder Ausreißen an der Oberfläche deines Werkstücks effektiv vor. Das gilt besonders dann, wenn du Aussparungen in beschichtete Arbeitsplatten sägst. Mit dem Schutz erzielst du zuverlässig saubere Resultate.
Breite des Stichsägeblatts: nach Schnittform bestimmen
Dein Arbeitsstil entscheidet: Hast du dir vorgenommen, gerade Schnitte zu machen? Möchtest du Kurven ins Werkstück sägen, beispielsweise weil du im Kunsthandwerk arbeitest? Oder sollen es doch lieber V-Formen werden? Je nach die von dir angestrebte Linienführung kommt es darauf an, welche Breite deine Sägeblätter haben sollten.
Generell kannst du dir immer merken: Je breiter das Blatt, desto besser lassen sich gerade Schnitte mit hoher Winkeltreue realisieren. Schmalere Blätter ermöglichen dir hingegen einen besseren Kurvenlauf. Ist dir Wendigkeit besonders wichtig, etwa weil du anspruchsvolle Formen und Muster schneiden magst? Dann wirst du mit einem speziellen Kurven-Stichsägeblatt glücklich: Mit einem solchen Spezialblatt lässt sich die Sägerichtung fast auf der Stelle ändern.
Die wichtigsten Fakten zu Zahnteilung und Sägeblatt-Länge
Auch hier gibt eine Art Faustregel: Je nach Dicke des zu sägenden Werkstücks, sollte das Sägeblatt unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Allgemein kann man sagen: Umso weiter die einzelnen Sägezähne voneinander weg stehen, desto schneller erzielst du Ergebnisse. Stehen die Zähne des Stichsägeblatts enger, erreichst du feinere Schnittarbeiten. Im besten Falle arbeiten aber so oder so immer zwei Zähne gleichzeitig.
Hinzu kommt: Aufgrund des Hubs sollte deine Säge stets mindestens 1,5 cm länger sein als das jeweilige Werkstück dick ist. Beispiel gefällig? Nimmst du dir vor, ein Metallstück von 3 cm Dicke mithilfe eines Stichsägeblatts zu bearbeiten, dann sollte deine Säge mindestens eine Länge von 4,5 cm haben; also die Länge des Werkstücks selbst plus eben jene 1,5 cm.
Entscheidungsfrage: Lieber schnell sägen – oder besonders sauber
Die Erkenntnisse lassen nur einen Schluss zu: Du musst wissen, was du willst – und damit zwangsläufig einen Kompromiss aus Schnittgüte, also der Ergebnisqualität, und Arbeitstempo eingehen. Hierfür kannst du die Sägezahn-Typen untereinander vergleichen. Welche eignen sich für dein Projekt am ehesten? Grundsätzlich ergeben geschliffene Zähne einen feineren Schnitt als gefräste Sägezähne. Aber sieh dir die Unterschiede selbst an:
- Zähne gefräst, Freischnitt geschränkt → rascher Arbeitsfortschritt bei relativ rauem Schnitt
- Zähne geschliffen, Freischnitt geschränkt → vergleichsweise schnelle Schnitte in Holz
- Zähne geschliffen, Freischnitt freiwinkelgeschliffen → konisch geschliffener Rücken für Freischnitt, für feine saubere Schnitte
Stichsägeblätter: Die wichtigsten Arten im Überblick
Ob Kunststoff, Metall oder Hartholz: Inzwischen weißt du schon, welches Stichsägeblatt du für welches Arbeitsmaterial benötigst. Doch wie steht es um den Werkstoff, aus dem das Stichsägeblatt selbst besteht? Na klar, ein Blattwerkstoff muss auf jeden Fall härter sein als das zu sägende Material – denn davon hängt unmittelbar die Standzeit ab. Logisch. Aber wie sieht es im Detail aus? Jedes Stichsägeblatt ist in verschiedensten Qualitätsstufen zu bekommen. Die vier wichtigsten Blattwerkstoffe listen wir dir hier:
- HCS / Kohlenstoffstahl: ideal zum Sägen von weichem Holz, weicheren Kunststoffen oder Faserplatten aus Holz
- HSS / Vollgehärteter Hochleistungs-Schnellschnittstahl: zum Bearbeiten von härteren Materialien wie Metall, Aluminium und Buntmetall
- BIM / Bi-Metall (Kombination aus HCS und HSS): optimal für Arbeiten in Hartholz, harten Kunststoffen und Metallen
- HM / Hartmetall: zum fachgerechten Schneiden von glasfaserverstärktem Kunststoff, Zementfaserplatten und Gipskarton
Contorion-Tipp: Sägst du öfters Metall, sind geeignete Kühlmittel eine sinnvolle Investition. Sie unterstützen die Standzeit deines Stichsägeblatts erheblich.
Stichsägeblatt-Aufnahme: Passt mein Zubehör in die Maschine?
Mit der Zeit hat sich viel getan auf dem Markt. Das ist gut für alle, die professionell mit einem Stichsägeblatt arbeiten. Insofern gibt es eine klare Antwort an dieser Stelle: Ja, darum brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Denn der von Bosch entwickelte T-Schaft, auch als Einnockenschaft bekannt, hat sich inzwischen als Standardaufnahme für Stichsägeblätter durchgesetzt.
Fazit: Auf eine bunte Palette kommt es an
Jedes einzelne Stichsägeblatt erfüllt seine jeweilige Funktion. Genau aus diesem Grund solltest du dir am besten ein gewisses Sortiment aus Sägeblättern zusammenstellen. Um dir Zeit und Aufwand zu ersparen, kannst du praktischerweise in ein Stichsägeblatt-Set für unterschiedlichste Materialien investieren. Kurven, Schnitte, V-Formen: Der Bedarf rund ums fachgerechte Sägen ist in Betrieb oder Werkstatt vielfältig. Eine kleine Auswahl an Sägeblatt-Typen ist da in den meisten Fällen von Vorteilen – ob beim Einsatz an Kunststoff, Gummi oder Metall. Und dann heißt es: Loslegen!