Wissenswertes rund um das Arbeiten mit einem Lasergerät
Redaktionsteam • 11.12.2024
Ob zum Fliesenverlegen, zur Befestigung von Bauteilen oder zum Vermessen von Räumen: Lasergeräte sind als praktische Helfer beim Heimwerken und auf dem Bau kaum noch wegzudenken, denn die Messwerkzeuge punkten mit enormer Genauigkeit. Erfahre hier, welche verschiedenen Laser es gibt und was du beim Umgang mit Laserstrahlen berücksichtigen musst.
Welche verschiedenen Lasergeräte gibt es?
Je nach Anwendung und Aufgabe eignen sich spezielle Lasergeräte als Messwerkzeug. In der folgenden Übersicht haben wir für dich die gebräuchlichsten Arten, ihre Funktionsweisen und Vorteile gegenübergestellt.
Punktlaser
Laserklasse: 2
Funktionsweise:
- Projizierung einzelner Punkte
- Je nach Modell bis zu 5 Laserpunkte
Anwendungsgebiete:
- Bauwesen und Innenarchitektur
- für Markierungsarbeiten, z. B. Positionierung von Türen und Fenstern
Vorteile:
- ermöglicht präzise Platzierung
- ideal auch für schwer zugängliche Stellen
Entfernungsmesser
Laserklasse: 2
Funktionsweise:
- Strahlung nach vorn und hinten
- Gut sichtbarer roter Laserstrahl
Anwendungsgebiete:
- Entfernungsmessung in Gebäuden
- Folgende Messfunktionen sind möglich: Teilungsfunktion, Pythagoras, Volumen, Fläche, Indirektes Messen
Vorteile:
- Abmessung mit und ohne Wand
- Speicherfunktion der letzten Messwerte
Kreuzlinienlaser
Laserklasse: 2
Funktionsweise:
- Projizierung mehrerer horizontaler und vertikaler Linien
- Anordnung der Linien im 90 Grad Winkel
Anwendungsgebiete:
- Bauwesen
- Ausrichtungen und Vermessungen
Vorteile:
- einfache Projizierung von Strecken und Kanten
- geeignet für präzise Durchführung von Nivellierarbeiten
Rotationslaser
Laserklasse: 2
Funktionsweise:
- Projizierung von Linien im 360 Grad Bogen
- mögliche Ausrichtungen: horizontal, vertikal oder in einem bestimmten Winkel
Anwendungsgebiete:
- Bauwesen
- Ausrichtungen, Vermessungen und Abstimmungen
Vorteile:
- erleichtert Mess- und Ausrichtungsarbeiten
- einfache Bestimmung von Fluchten, Winkeln und Loten
Worauf sollte man bei der Arbeit mit Lasergeräten achten?
Laserstrahlung kann gefährlich sein, das ist allgemein bekannt. Denn: Ein Laserstrahl verfügt über sehr hohe Energie. Für die Arbeit mit Laserstrahlung ist daher grundsätzlich Vorsicht geboten. Das konkrete Gefährdungspotential der Strahlen deines Lasergeräts kannst du anhand der Laserklasse ablesen. Gekennzeichnet ist die Laserklasse nach DIN EN 60825. Diese Einteilung ist auch maßgeblich dafür, welche Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit dem Gerät getroffen werden sollten.
Generell gilt: Je höher die Laserklasse, desto höher ist die von ihm ausgehende Gefahr. Besonders gefährdet ist immer das Auge. Das heißt, der direkte Blick in Laserstrahlung kann dein Auge schädigen. Je nach Bestrahlungsintensität kann aber auch die Haut Schaden nehmen und durch die Strahlung Rötungen, Verbrennungen oder Blasenbildung erleiden.
Die verschiedenen Laserklassen im Überblick:
- 1: Im Normalfall für das Auge ungefährlich, selbst bei längerer Bestrahlung und wenn optisch bündelnde Instrumente wie zum Beispiel Lupen, Linsen oder Teleskope in den Strahlengang gehalten werden.
- 1M: Für das Auge ungefährlich, solange keine optisch bündelnden Instrumente zum Einsatz kommen. Geschieht das, können vergleichbare Gefährdungen wie bei Klasse 3R oder 3B auftreten.
- 2: Bei kurzzeitiger Bestrahlungsdauer bis 0,25 Sekunden für das Auge ungefährlich, auch dann, wenn ein optisch bündelndes Instrument im Strahlengang eingesetzt wird.
- 2M: Bei kurzzeitiger Bestrahlungsdauer bis 0,25 Sekunden für das Auge ungefährlich, solange der Strahlquerschnitt nicht durch optisch bündelnde Instrumente verkleinert wird.
- 3R: Gefährlich für das Auge.
- 3B: Gefährlich für das Auge, häufig sogar für die Haut. Kann nur über einen diffusen Reflektor betrachtet werden Der Beobachtungsabstand zwischen Schirm und Hornhaut muss mindestens 13 Zentimeter betragen, die Beobachtungsdauer maximal 10 Sekunden. Gerichtete Strahlenanteile dürfen nicht ins Auge gelangen.
- 4: Sehr gefährlich für sowohl das Auge als auch für die Haut. Sogar diffus gestreute Strahlung kann gefährlich sein. Die Laserstrahlung kann Brand- und Explosionsgefahr verursachen.
Das musst du bei höheren Laserklassen beachten
Lasergeräte für Heimwerker, die im Handel erhältlich sind, werden normalerweise der Laserklasse 2 zugeordnet. Anders aber ist es im Profibereich. Hier musst du Folgendes berücksichtigen:
- Meldungspflicht: Werden leistungsstarke Laser der Grade 3 und 4 eingesetzt, liegt eine Meldepflicht gegenüber dem Unfallversicherungsträger sowie der Arbeitsschutzbehörde vor.
- Fachkompetenz: Der durchführende Arbeiter muss die notwendige Ausbildung und Fachkunde besitzen, um die Sicherheit aller Anwesenden zu gewährleisten.
- Kennzeichnung: Der Bereich, in dem die Arbeiten vorgenommen werden, muss großflächig abgesperrt und durch entsprechende Warnschilder gekennzeichnet werden.
- Ausrüstung: Während der Arbeit mit Lasern sollte stets eine Laserschutz- oder Justierbrille getragen werden. Das gilt insbesondere für Laser der Klassen 3 und 4.
Tipps für präzises Arbeiten mit dem Lasergerät
Gerade im Bau ist Präzision das A und O, denn bereits kleine (Mess-) Fehler haben große Auswirkungen. Läuft etwas bei der Vermessung schief, muss an anderer Stelle angepasst werden und der Arbeitsaufwand ist somit größer. Die Lasermessung punktet hier mit hoher Genauigkeit. Damit das klappt, helfen folgende Tipps:
- Genaues Kalibrieren vor dem Einsatz: Nimm vor der Vermessung selbst am besten Tests über kleinere Distanzen vor, sodass du die Einstellungen gegebenenfalls nachjustieren und das Gerät justieren kannst.
- Großflächige Messungen aufteilen: Große Entfernungen sind für die meisten Lasergeräte keine Problem. Trotzdem gilt: Große Abstände für eine präzise Vermessung am besten in kleinere Abschnitte aufteilen und diese einzeln messen.
- Keine Nutzung auf bewachsenem Gebiet: Ist der zu vermessende Bereich stark bewachsen, ist der Einsatz eines Lasermessgerätes nicht empfehlenswert, da der Laserstrahl durchbrochen oder abgelenkt wird. Hier am besten auf alternative Messmethoden zurückgreifen.