Ein eigenes Hauswasserwerk
Redaktionsteam • 19.12.2024
Tag für Tag benötigt jeder Haushalt viele Liter Wasser. Mit einem Hauswasserwerk bereitest du Regen- und Grundwasser kostensparend und sauber auf. Das freut die Umwelt und deinen Geldbeutel. Worauf du bei der Wahl der passenden Geräte achten solltest, welche Fördermengen möglich sind und welche Funktionen ein Hauswasserwerk überhaupt mitbringt, liest du in diesem Beitrag.
Trinkwasser in großen Mengen sparen? Das muss kein Wunschtraum bleiben: Mit dem richtigen Hauswasserwerk für Terrasse, Garten, Heim oder das Betriebsgelände machst du dich ein Stück weit unabhängiger. Denn die kompakt gebauten Geräte bereiten Schmutzwasser aus der Natur für dich professionell auf – ob aus dem nahegelegenen See, dem Kanal oder einer Zisterne. Welche Fördermenge bzw. Förderhöhe ein modernes Hauswasserwerk dabei heute meistert, sagen wir dir weiter unten.
Was ist ein Hauswasserwerk?
Falls du diesen Begriff noch nie im Leben gehört hast, hier eine kurze Einführung: Ein Hauswasserwerk fördert für dich Wasser aus einer externen Quelle ans Tageslicht. In aller Regel handelt es sich dabei um angezapfte Brunnen, Zisternen und anderen Reservoirs.
Vereinfacht gesagt: Per eingebauter Gartenpumpe, dem Herz des Geräts, gelangt das Wasser dann an eine zuvor von dir angeschlossene Verbrauchsstelle. Leistungsstarke Modelle schaffen eine Förderhöhe von ungefähr 9 Metern aus der Tiefe. Danach wird das Wasser einem Druckbehälter zugeführt. Dieser sorgt für einen gleichbleibenden Druck, was viel Energie beim Fördern spart.
Erst wenn der Wasserdruck absinkt, schaltet sich der Behälter wieder ein und erhöht von selbst den Druck. Wichtig zu wissen: Im Unterschied zu den meist stationär betriebenen Hauswasserwerken arbeiten die auf mehr Mobilität ausgelegten Hauswasserautomaten ohne Druckkessel.
Die häufigsten Anwendungen eines Hauswasserwerks
Sagen wir mal so: Deine verdünnten Fruchtsäfte oder Ähnliches solltest du nicht mit dem gereinigten Wasser aus deinem Hauswasserwerk zubereiten. Spaß beiseite. Mal ganz deutlich gesagt: Als Nahrungsmittel oder zur Körperpflege – beispielsweise zum Duschen – ist das noch immer keimbelastete Brauchwasser aus dem Erdinneren oder Brunnen nicht geeignet. Das gilt auch dann, wenn es optisch einwandfrei aussieht und neutral riecht …
Gleichwohl ermöglicht dir ein Hauswasserwerk allerdings eine autonome Wasserversorgung, wo du nicht wirklich teures Trinkwasser aus deiner Leitung benötigst. Warum? Weil es auch ohne geht. Dieses sogenannte Brauchwasser kannst du vor allem überall da nutzen, wo du einfache Reinigungen oder Bewässerungen von Pflanzen oder Gras vornehmen möchtest.
Mehr noch: Du kannst das Wasser für die WC-Spülung in den Innenraum von Gebäuden führen oder, zurecht sehr beliebt, vor Ort zum Wässern des Rasens vor einem Gebäude nutzen. Selbst die Waschmaschine kannst du damit künftig in das Netz des eigenen Hauswasserwerks einbinden. Und da lohnt sich eine Investition in ein Hauswasserwerk dann schon, oder?
Drei Haupttypen: Die Arten von Hauswasseranlagen
Zurecht fragst dich vielleicht jetzt: Alles gut und schön. Aber welches Gerät passt genau zu mir? Die Entscheidung fällt dir sicher leichter, wenn du die Unterschiede direkt miteinander vergleichen kannst …
Hauswasserwerke: ideal für Innenräume
Das Non-Plus-Ultra ist das klassische Hauswasserwerk! Eine Gartenpumpe, oft auch Kreiselpumpe oder Jet-Pumpe, transportiert dabei Wasser mit einer Förderhöhe bis zu 9 Metern bis zur Entnahme- bzw. Zapfstelle. Dank eines Druck-Ausgleichsbehälters kannst du dir sicher sein, dass immer der gleiche Wasserdruck bestehen bleibt.
Das ist im gesamten Haus, im Garten oder auf dem Betriebsgelände von Vorteil: Mit dem aufbereiteten Brauchwasser kannst du vieles machen – Arbeitsstaub in der Luft binden, Teiche füllen oder einfache grobe Reinigungsarbeiten durchführen. Je nach Vorhaben bieten dir die vielseitigen Geräte die Möglichkeit, zwischen mehreren Leistungsstufen sowie kleinen und großen Druckkesseln zu wählen.
Eines solltest du auch wissen: Hauswasserwerke sind meist für den stationären Betrieb gebaut, du kannst sie also nicht einfach mit auf die Baustelle nehmen. Sie werden fest vor Ort verbaut und bringen nur dort volle Leistung.
Hauswasserautomaten: zum Bewässern von Grünanlagen
Ein wenig anders als das Hauswasserwerk arbeitet der sogenannte Hauswasserautomat. Er verfügt über eine Förderpumpe. Zapfst du Brauchwasser ab, aktiviert sich von selbst ein Strömungsschalter. Willst du insbesondere den Rasen im Sommer sprenkeln oder grob Maschinen und Ähnliches putzen, ist dieses Gerät gut geeignet für dich. Es ist also nicht ganz so vielseitig in der Anwendung wie ein Hauswasserwerk.
Dafür hat es andere Vorteile: Hauswasserautomaten kannst du stationär befestigen oder für mobile Einsätze bereithalten. Sie sind also nicht zwangsläufig ortsgebunden. Mithilfe eines Tragegriffs versetzt du sie schnell und einfach an den gewünschten Arbeitsort. Allerdings haben die Automaten keinen Druckausgleichsbehälter, weshalb sie eher weniger zur Versorgung mehrerer Zapfstellen in einem Haus geeignet sind.
Tauchpumpen: die einfachste Form der Wasserförderung
Die wohl simpelste Variante von allen dreien hier vorgestellten ist die Tauchpumpe. Unter Wasser betrieben, hat sie die Funktion, Brauchwasser aus Wassersammelbehältern und Brunnen aufzunehmen. Das macht sie für geringe Anforderungen in privaten Haushalten zur guten Wahl. Kombinieren lassen sich mehrstufige Pumpen ganz einfach mit einer Hauswasseranlage für den Garten.
Auch Tauchpumpen haben zwei Seiten: Zwar sind sie hochwirksam und wirklich stark in der Leistung. Ein Pluspunkt ist auch ihr leises Arbeiten unter Wasser. Allerdings arbeiten die Pumpen nicht wirklich souverän – willst du volle Power, kommst du um eine Erweiterung mit einem Hauswasserwerk nicht drum herum.
Ein Blick ins Getriebe: Funktionen des Hauswasserwerkes
Brunnenbeförderung
Die Beförderung von Wasser aus Brunnen zählt sozusagen zu den absoluten Standards eines Hauswasserwerks. Physikalisch geht es gar nicht anders: Ein Hauswasserwerk kann dabei generell nur eine Ansaughöhe von 9 Metern meistern. Soll es mehr sein, schau dich am besten einmal speziell nach einem Hauswasserwerk mit Tiefenansaugung und speziellem Wasserrückführverfahren um. Solche Ausführungen können weit mehr und oft auch größere Fördermengen bearbeiten.
Regenwasserbeförderung
Regenwasser glänzt durch eine wunderbare Eigenschaft: Es ist kalkfrei. Das macht es außerordentlich weich und gut verwendbar, im Garten wie in Waschmaschinen. Willst du Regenwasser fördern, kannst du eigentlich jedes Hauswasserwerk zur Hand nehmen. Auch ein Hauswasserautomat tut hier seinen Dienst. Installierst du dein Hauswasserwerk in der Nähe tieferliegender Regenwasserzisternen, darfst du dich das ganze Jahr über ausreichende Fördermengen an Wasser freuen.
Was Druckkessel und Druckschalter leisten sollten
Ein gutes Hauswasserwerk ist wirklich stabil: Es hält den Druck des Wassers dauerhaft konstant, selbst dann, wenn du haushaltstypische kleine Fördermengen entnimmst. Welche Fördermengen pro Tag je Person üblich sind, liest du ganz am Ende dieses Textes.
Klar, ein Druck ausgleichender Behälter ist ständig mit Wasser in Kontakt. Er muss daher auch eines: widerstandsfähig sein gegen Verschleißerscheinungen, vornehmlich Rost. Ein gutes Hauswasserwerk besteht daher aus korrosionsfestem Edelstahl und weist hohe Sicherheitsreserven aus. Ganz besonders wichtig ist das, wenn du ständig größere Fördermengen an Regenwasser brauchst. Regenwasser ist eher sauer und fördert Rost.
Wie viel Druck beim Einschalten und wie viel Druck beim Ausschalten herrscht, legst du manuell fest. Jedes Wassersystem funktioniert ein wenig anders. Mittels Druckschalter bestimmst du vor Inbetriebnahme deines Hauswasserwerks daher, wie viel Druck exakt herrschen soll. Hast du die integrierte Gartenpumpe richtig eingestellt, misst der Schalter den aktuellen Druck des Wassers. In der Folge reguliert die Wasser- bzw. Gartenpumpe diesen.
Was die Pumpe eines Hauswasserwerks leisten sollte
Ein Hauswasserwerk von Premium-Herstellern wie Metabo, Einhell oder Kärcher ist nur so leistungsfähig wie die verbaute Pumpe. In fast allen Hauswasserwerken kommt eine Saugpumpe zum Einsatz, denn sie lässt sich kompakt gestalten. Eine Tauchpumpe arbeitet nach dem Prinzip der Kreiselpumpe und saugt das Wasser nicht an, sondern pumpt es lediglich weiter.
Nur so lässt sich wie schon erwähnt mit einer Tauchpumpe das Wasser auch aus großer Wassertiefe und in größerer Fördermenge befördern; wobei die gesamte Förderhöhe dann ähnlich wie bei leistungsstarken Saugpumpen bei 40 bis nahezu 50 Metern liegt.
Mini-Glossar: Wichtige Fachbegriffe rund um Hauswasserwerke
Wenn du die einzelnen Hauswasserwerke direkt miteinander vergleichst, begegnest du vielen Fachbegriffen. Hier sind die wichtigsten kurz definiert:
- Förderleistung
Die maximale Förderleistung eines Hauswasserwerks ist von der Pumpleistung, dem Wirkungsgrad und Reibungsverlusten abhängig. Angegeben wird die Förderleistung in Liter pro Stunde (l/h).
- Förderhöhe
Die maximale Förderhöhe bezeichnet die Distanz zwischen der Wasseroberfläche und der höchstgelegenen Abnahmestelle.
- Saughöhe
Die maximale Ansaughöhe ist ein Teilabschnitt der Förderhöhe und bei Saugpumpen aus physikalischen Gründen auf 8 bis 9 m beschränkt.
- Druckkessel
Der Druckkessel stellt sicher, dass an den Abnahmestellen ein konstanter Druck anliegt. Dadurch muss die Pumpe nur bei größeren Fördermengen anspringen. Das Volumen des Druckkessels und der Wassermenge korrelieren miteinander.
- Rückschlagventil
Das Rückschlagventil verhindert einen Rückfluss des Wassers. Das reduziert wiederum die mechanische Belastung aller in die Brauchwasserversorgung eingebundenen Komponenten.
- Vorfilter
Der Vorfilter reinigt das Wasser von sandigen Bestandteilen und anderen Verschmutzungen. Die Vorreinigung lässt die Pumpe im Hauswasserautomat nicht vorzeitig verschleißen.
- Druckschalter
Der Druckschalter überwacht den Wasserdruck im Druckkessel. Fällt der Druck unterhalb eines bestimmten Wertes, setzt er die Pumpe in Betrieb.
- Thermoschutzschalter
Der Thermoschutzschalter fungiert als Überhitzungsschutz und schaltet Hauswasserwerk oder Hauswasserautomat ab, bevor durch eine Überlastung ein Defekt auftritt.
- Stromverbrauch
Der Stromverbrauch hängt von der Leistungsaufnahme und dem Wirkungsgrad der Pumpe ganz maßgeblich ab. Auch die Auslegung des Druckkessels ist relevant, da die Pumpe bei einem groß dimensionierten Druckausgleichsbehälter seltener anspringt.
- Lautstärke
Für die Geräuschwahrnehmung ist neben objektiven Messwerten auch die subjektive Wahrnehmung und der Aufstellort entscheidend. Die von einer Kreiselpumpe verursachten Frequenzen werden meist als störender als die einer Saugpumpe wahrgenommen.
- Manometer
Der Manometer zeigt den aktuellen Wasserdruck an. Er erlaubt zudem die Überprüfung der bei Betriebsaufnahme vorgenommenen Einstellungen.
So viel sparst du – dank eines Hauswasserwerks
Kluge Entscheidungen sind bares Geld. Das sagt man nicht ohne Grund. Gleiches gilt, wenn du ein effektiv arbeitendes Hauswasserwerk in deinen Alltag integrierst. Eine Person allein verbraucht in Deutschland durchschnittlich etwa 130 Liter – am Tag! Auf ein Jahr macht das fast 50.000 Liter. Für einen Zwei-Personen-Haushalt entspricht das schon 100.000 Litern.
Der Großteil des Wasserverbrauchs davon entfällt auf Brauchwasser, knapp 45 bis 50 Prozent; sei es für die Toilettenspülung, den Frühjahrsputz oder eben die Waschmaschine. Ersetzt du zirka 70 Liter Trinkwasser tagtäglich durch Brauchwasser, hast du viel gekonnt und bewirkst schon eine Menge – für die Umwelt und dein Portemonnaie gleichermaßen.