Druckluftkompressoren – volle Kraft voraus
Redaktionsteam • 12.12.2024
Maximale Kraft auf Knopfdruck – damit punkten Druckluftkompressoren in vielen verschiedenen Anwendungsbereichen im Handwerk und in der Industrie. Denn: Die Druckluft kann mit ihrer Leistungskraft zum Beispiel verschiedene Werkzeuge antreiben. Erfahre hier, welche Arten an Kompressoren erhältlich sind und worauf du beim Kauf eines Druckluftkompressors für deinen Betrieb achten solltest.
Wie funktioniert ein Druckluftkompressor?
Kurz gesagt: Ein Kompressor ist ein Gerät, mit dem Gase verdichtet und komprimiert werden. Dabei saugt ein Druckluftkompressor Luft an und komprimiert sie in einem Zylinder. Druck und Dichte des Gases sind dann deutlich erhöht. Der Kompressor erzeugt so Druckluft. Diese enorm kraftvolle Druckluft wird in einem Druckbehälter abgespeichert. Das komprimierte Gas kann anschließend zur Versorgung verschiedener Druckluftwerkzeuge angewendet werden oder in entsprechende Gasflaschen abgefüllt werden. Mögliche Werkzeuge, die per Druckluft betrieben werden können sind beispielsweise Reifenbefüller, Farbsprühpistolen, Sandstrahlgeräte oder auch Stemmwerkzeuge.
Angetrieben werden Druckluftkompressoren elektrisch. Hochwertige Kompressoren verfügen über einen Riemen als Antrieb. Dieser wird über einen Kolben, der durch einen Motor betrieben wird, angetrieben. Die notwendige Schmierung erhält der Motor hieraus einem Ölbehälter. Ausgestattet sind die Kompressoren zudem mit einem Überlastungsschutz, um den maximalen Druck und somit die Betriebssicherheit zu gewährleisten.
Worauf du beim Kauf eines Druckluftkompressors achten solltest
Die Auswahl an Druckluftkompressoren ist relativ groß. Je nach Anwendungsgebiet und konkreter Verwendung für zum Beispiel ein spezielles Werkzeug eignen sich verschiedene Modelle und verschiedene Größen der Kompressoren. Diese Checkliste kann dir als erste Hilfestellung dienen:
Checkliste: 5 Punkte, auf die du beim Kauf achten solltest
- Art der geplanten Arbeitseinsätze
- Häufigkeit und Dauer des Betriebs: Kurzeinsätze vs. Dauereinsatz
- Notwendige Größe des Druckkessels
- Ist ein ölfreies Modell Voraussetzung?
- Sind mobile oder geräuscharme Geräte erforderlich?
Wichtige Faktoren für den Kauf eines Druckluftkompressors im Überblick
Kesselgröße: Ein entscheidender Faktor beim Kauf eines Geräts ist die sogenannte Kesselgröße. Sie gibt an, wie viel Druckluft das Gerät speichern kann. Angegeben wird das Volumen in Litern. Je nach Größe hat das Gerät ein entsprechendes Speichervolumen. Und mehr Volumen entspricht wiederum einer größeren Druckluftreserve. Diese Reserve ermöglicht dann einen längeren Einsatz, ehe der Motor wieder einsetzt. Wird ein zu kleiner Kessel eingesetzt, können Arbeiten nicht ausreichend ausgeführt werden. Sprich: Die Druckluft reicht nicht (lange genug) aus, um eine Arbeit mit dem angeschlossenen Werkzeug auszuführen. Eine wichtige Größe für die benötigte Luftliefermenge ist der Literbedarf pro Minute. Bei allen schlagenden Tätigkeiten bzw. Werkzeugen spricht man auch vom Literbedarf pro Schlag.
Abgabeleistung: Entscheidend beim Kauf ist die Angabe der Abgabeleistung des Kompressors. Sie gibt konkret an,welche Leistung das Gerät an das angeschlossene Werkzeug abgeben bzw. liefern kann. Entsprechend kann der Hersteller dies alternativ auch als Liefermenge angeben.
Füllvolumen: Neben Kesselgröße und Abgabeleistung gibt auch das Füllvolumen einen Hinweis darauf, ob der Kompressor ausreichend Druckluft für eine Arbeit liefert. Zum Beispiel können Geräte mit einer verhältnismäßig kleinen Kesselgröße ein Füllvolumen von 100 Litern pro Minute erzeugen. Dies ist ausreichend für beispielsweise den Einsatz von Tackern in einer Polsterei, nicht aber für das Schlagschrauben in KFZ-Betrieben. Hier wird ein Füllvolumen von 150 Litern vorausgesetzt. Bei Meißelarbeiten in Baubetrieben muss das Füllvolumen sogar deutlich höher liegen.
Ansaugleistung: Nicht zu verwechseln mit der Abgabeleistung ist die Ansaugleistung eines Druckluftkompressors. Sie steht nicht für die Leistung des Kompressors,. Stattdessen gibt sie an, wie der Name bereits verrät, mit welcher Leistungsfähigkeit das Gerät die zu verdichtende Luft ansaugt. Hier gilt: Sie sollte deutlich höher liegen als die Abgabeleistung. Achte konkret darauf, dass Kompressoren immer 30 Prozent mehr Luft hineinpumpen müssen als maximal abgenommen wird.
Filter: Bei Arbeiten wie Lackierungen mit Wasserlacken muss die Luft extrem hoch gefiltert werden. Passiert dies nicht, können Bläschen auf den lackierten Oberflächen die Folge sein. Verhindert wird dies durch einen im Kompressor verbauten Filter, derSchmutzpartikel aus der erzeugten Druckluft filtert.
Verschiedene Anwendungsgebiete – verschiedene Kompressoren
Je nach Anwendungsgebiet sind verschiedene Geräte erhältlich – von kleineren Kompressoren für den*die Heimwerker*in bis hin zu leistungsstarken Geräten für den professionellen Einsatz in zum Beispiel einer KFZ-Werkstatt oder einem Dachdeckerbetrieb.
Druckluftkompressor mit oder ohne Öl
In der Regel arbeiten Druckluftkompressoren mit Öl. Die Motoren werden dann ölgeschmiert. Bei bestimmten Anwendungen wie etwa Lackierarbeiten müssen jedoch ölfreie Geräte eingesetzt werden. Im Folgenden haben wir die Vor- und Nachteile der beiden Varianten sowie mögliche Einsatzgebiete für dich gegenübergestellt:
Ölfrei
Einsatzgebiete:
- Lackierarbeiten
- Kurzeinsätze
Vorteile:
- wartungsarm
- saubere Handhabung
Nachteile:
- hohe Hitzeerzeugung generell
- verschleißanfälliger
Mit Öl
Einsatzgebiete:
- Handwerk, z.B. bei allen schlagenden und drehenden Werkzeugen
Vorteile:
- verschleißarm
- langlebig für den Dauereinsatz geeignet
Nachteile:
- Schmutzbildung
- wartungsintensiv
Alternativ findest du auch spezielle Druckluftkompressoren, die sowohl für geölte als auch für ölfreie Arbeiten geeignet sind. Sie verfügen über gesonderte Abgänge für ölgeschmierte und ölfreie Druckluft. Ein Werkzeugwechsel ist beim Einsatz mit diesen Kompressoren unkompliziert möglich.
Tragbare Geräte für mehr Mobilität beim Einsatz
Kompressoren-Modelle nicht nur in verschiedenen Ausführungen, sondern auch in vielen verschiedenen Größen. Tragbare und kompakte Modelle mit ergonomischen Handgriffen eignen sich insbesondere für den mobilen Einsatz zum Beispiel beim Kunden vor Ort. Für Großbaustellen wiederum findest du Druckluftkompressoren mit großen Rädern, die sich auf dem sandigen Grund einer Baustelle sehr gut bewegen lassen.
Geräuscharme Druckluftkompressoren
Empfohlen für den Einsatz in Wohngebieten oder in einem kleinen Werkstattraum sind flüsterleise Geräte mit einer nur geringen Lautstärke. Denn: Das Betriebsgeräusch eines Druckluftkompressors verstärkt sich insbesondere in schallenden, ungedämmten Umgebungen um ein Vielfaches. Die Arbeit mit dem Gerät kann das Gehör dauerhaft schädigen. Für den Dauereinsatz ist daher ein Gehörschutz notwendig. Die Alternative sind geräuscharme Kompressoren. Sehr leise sind unter anderem Kompressoren ohne Lufttank. Sie laufen flüsterleise mit einem maximalen Schall von etwa 60 Dezibel. Dies entspricht in etwa der Lautstärke einer Nähmaschine.