Japansägen
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Noch heute zeugen viele beeindruckende Palast- und Tempelanlagen in Japan von der hoch entwickelten Technik des Holzbaus in diesem Land. Eines der Werkzeuge zur Holzbearbeitung ist heutzutage auch in unseren Längengraden sehr beliebt: Die Japansäge oder Japanische Säge. Sie mag für den Europäer immer noch leicht exotisch und gewöhnungsbedürftig, nicht nur wegen ihres Äußeren, sondern auch wegen der Handhabung sein: Sie arbeitet nur auf Zug. Durch diese Besonderheit haben die Japansägen jedoch ein dünneres Sägeblatt (in der Regel 0,3-0,6 mm), das feinere Schnitte bei geringerem Kraftaufwand im Vergleich zu den europäischen Sägen erlaubt. Aus diesem Grund erfreuen sich die Japanischen Sägen immer größerer Beliebtheit, vor allem bei diversen Holzarbeiten wie der Zimmerei oder Baumpflege.
Viele Vorteile in einer Säge
Früher handgefertigt, werden Japansägen heute größtenteils industriell hergestellt, wodurch höhere Schärfe und Präzision erreicht wird. Die Sägeblätter werden impulsgehärtet und weisen durch die hohe Härte der Zähne eine äußerst lange Standzeit auf. Am Zahnfuß ist das Blatt jedoch relativ weich, wodurch eine höhere Bruchfestigkeit erreicht wird. Außerdem lassen sich die Blätter einfach austauschen.
Die ungewöhnliche Länge der Griffe ermöglicht zumeist ein Arbeiten mit beiden Händen, wodurch die Säge auch bei größeren Schnitten präzise geführt werden kann. Nichtsdestotrotz sind die Sägegriffe leicht, wodurch ein ermüdungsfreies Arbeiten über eine lange Zeit hinweg unterstützt wird.
Variantenreich für verschiedene Arbeiten
Bei den Japansägen stehen dem Anwender verschiedene Typen zur Verfügung. Die am häufigsten zum Einsatz kommenden sind Dozuki, Kataba und Ryoba.
Dozuki ist eine Universalsäge mit Rückenverstärkung. Sie wird ähnlich der europäischen Feinsägen für präzise, dünne Schnitte auf feinen Oberflächen eingesetzt, da die Schnitttiefe durch den Rücken begrenzt ist.
Auch Kataba ist einseitig verzahnt, jedoch besitzt diese Sägenart keine Rückenverstärkung. Sie kann für große und tiefe Schnitte verwendet werden.
Die Ryoba ist eine doppelseitig verzahnte Säge, die leicht trapezartig geformt ist und durch die unterschiedliche Verzahnung für Schnitte sowohl quer als auch längs zur Faser geeignet ist.
Daneben existieren auch die Kobiki-Säge, die zur Auftrennung von Brettern, ungeschränkt auch für die Baumpflege geeignet ist und die Kugihiki, mit der bündiges Absägen von z.B. Dübeln möglich wird.
Zu beachten sind auch die drei verschiedenen Verzahnungstypen:
- Trapezverzahnung für Schnitte quer zur Faser
- Dreiecksverzahnung für Schnitte längs zur Faser
- Universalverzahnung für Schnitte quer, längs und diagonal zur Faser
Durch die Messerscharfen Spezialverzahnungen werden meistens saubere Flächen erzeugt, die kein Nachbearbeiten mehr erfordern.
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