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Werkstückbearbeitung mit Autogen- und Propantechnik
Verfahren der Werkstoffbearbeitung unter Einsatz eines Gases wie Acetylen, Erdgas oder Propan fasst man unter dem Begriff der Autogentechnik zusammen, und da es sich häufig um die Verwendung von Propan handelt, hört man auch den Begriff Propantechnik. Hierbei wird die Wärmeentstehung einer offenen Flamme aus dem Brenngas in Kombination mit Sauerstoff oder Atmosphärenluft genutzt, um ein Werkstück zu bearbeiten. Zu den Autogentechniken gehören Verfahren zur Verbindung von Werkstücken, Verfahren der Oberflächenbehandlung und Verfahren zum Auftrennen von Werkstücken:
- Gasschweißen
- Flammlöten
- Flammhärten zur abschließenden Oberflächenbehandlung
- Flammrichten
- Flammspritzen
- Flammstrahlen zur vorbereitenden Oberflächenbehandlung
- Flammwärmen zur Warmverformung
- Brennschneiden
- Brennfugen
- Brennbohren
Bei den Verbindungstechniken Gasschweißen und Flammlöten erfolgt die Verbindung zwischen den Werkstücken entweder direkt oder es wird zusätzliches Material anhand einer Schweißstablegierung aufgebracht. Das Ergebnis der Bearbeitung ist wesentlich abhängig von der Flammentemperatur und einer sorgfältigen Arbeitstechnik. Unter den verwendbaren Gasen weist Acetylan die höchste Verbrennungsgeschwindigkeit und damit beste Flammenleistung auf, sodass dieses in der Regel bevorzugt eingesetzt wird.
Propan ist einfach zu handhaben, da es in flüssigem Zustand bei Raumtemperatur unter seinem eigenen Dampfdruck von nur 7 bar gelagert werden kann. Die Flaschen können daher leicht und preiswert gefertigt werden.
Zu beachten gilt, dass die Gase explosionsfähig sind, also besondere Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden müssen. Schutzbrille, feuerfeste Handschuhe und Sicherheitskleidung schützen vor Verbrennungen. Auch der Arbeitsplatz selbst und dessen nähere Umgebung sollten feuerfest ausgestattet sein, brennbare Materialien und insbesondere brennbare Gase sind vor Beginn der Arbeiten mit offener Flamme zu entfernen.
Schweißverfahren der Autogen- und Propantechnik
Das gängigste Schweißverfahren mit offener Flamme ist das Gasschweißen. In zwei verschiedenen Gasflaschen befinden sich Brennstoff und Sauerstoff. Mit Schläuchen wird das Gas aus den Druckflaschen zum Schweißbrenner geleitet und treten schließlich an der Düse aus. Ventile und Druckregulierer sorgen für eine gleichmäßige Gaszufuhr, denn die Gasflaschen stehen unter einem hohen Überdruck. Es erfordert ein wenig Übung und eine ruhige Hand, um auch unter Baustellenbedingungen mit diesem Schweißverfahren präzise Verbindungen zu erstellen.
Lötverfahren mit Brenngas
Ein weiteres Verfahren der thermischen Werkstückbearbeitung ist das Flammlöten. Hierbei werden zwei Werkstücke mittels eines weiteren Werkstoffes miteinander verbunden. Dabei erfolgt eine starke Erhitzung des Grundwerkstoffes bis kurz über dessen Arbeitstemperatur, während die Werkstücke im Festzustand verbleiben. Der Grundwerkstoff wird auch als "Lot" bezeichnet und besteht beim Weichlöten aus einer Blei-Zinn-Legierung. Unterhalb von 450 Grad Celsius spricht man von Weichlöten, oberhalb dieser Temperatur nennt man das Verfahren Hartlöten. Beim Hartlöten kommen Grundwerkstoffe aus anderen Legierungen zum Einsatz, die sich nach der jeweiligen Anwendung richten. Weiterhin wird bei den Lötverfahren je nach Spaltbreite der Lötverbindung zwischen Spaltlöten (bis 0,5 Millimeter) und Fugenlöten (über 0,5 Millimeter) unterschieden.