Das passende Werkzeug zum Fliesenlegen
Redaktionsteam • 19.12.2024
Es ist Zeit für frischen Wind: Du möchtest das Badezimmer modernisieren oder die Küche aufhübschen? Eine gute Idee. Beim Fliesen verlegen solltest du immer vorsichtig agieren. Absolut unverzichtbar: das passende Fliesenleger-Werkzeug! Welche Hilfsmittel du wofür brauchst und wie du sie fachgerecht verwendest? Wir verraten es dir in diesem Ratgeber.
Fliesen machen viel in Wohn- und Arbeitsräumen aus, ganz klar. Zwischen 1970er-Jahre-Charme und modernem Wohlfühlstandard liegen dabei oft Welten. Mit ein paar klugen Handgriffen und dem richtigen Werkzeug arbeitest du wie ein professioneller Fliesenleger. In gewohnter Heimwerker-Kleidung, versteht sich. Ganz wichtig: Kaufe vor deinen Umbauarbeiten unbedingt Fliesen in ausreichender Menge – und nimm dir ein paar Tage Zeit. Das ist aber natürlich noch längst nicht alles. Trotz allem, es ist kein Hexenwerk: Wenn du die folgende Schritt-für Schritt-Anleitung zum Fliesen verlegen beherzigst, kann nichts mehr schief gehen. Viel Spaß dabei!
Schritt 1: Vorm Fliesen verlegen – das ist zu tun
Beim Fliesen verlegen solltest du eines immer bedenken: Gut durchdachtes Vorgehen ist bei dieser Arbeit besonders wichtig. Jeder Profi wird das bestätigen. Denn ein sauberes Ergebnis kann man sehen – schließlich sollen die Fliesen, egal wo, exakt und gerade sitzen. Daher gilt: Ohne sauberes Planen und Vorbereiten geht beim Fliesen verlegen wahrlich nichts. Bedeutet im Klartext? Skizzen anfertigen, Materialbedarf ermitteln und – ja, diesen Punkt solltest du nicht überspringen – auch die Grundreinigung des Bodens.
Basics nutzen: Planen mit universellen Handwerker-Tools
Was du in der Planungsphase benötigst? Dein Basis-Werkzeug für den Anfang hast du vermutlich eh schon zuhause: Bleistift oder Wachsstift, Zollstock, Wasserwaage und ein Blatt Papier. Damit rechnest du erst einmal die Fläche aus, auf der du Fliesen verlegen möchtest. Warum? Logisch, weil du so erfährst, wie viel Material zu beschaffen musst.
Fliesen kaufen: Bruch und Verschnitt solltest du einkalkulieren
Unser Tipp: Investiere in ein paar Fliesen mehr. Es kann immer sein, dass Verschleiß beim Verlegen der Fliesen am Untergrund entsteht. So gehst du auf Nummer Sicher … Du kannst dich dafür an einer recht simplen Faustformel orientieren: Zum errechneten Fliesenbedarf addierst du mindestens zehn Prozent.
Durch Schneid- und Feinarbeiten brauchst du wie gesagt sicher einige Fliesen mehr. Mit einem Fliesen-Bündel extra bist du zudem gut für spontane Reparaturen in der Zukunft gewappnet. Immer können Fliesen brechen; in Küche, WC oder sonst wo. Eine sinnvolle Ergänzung zum schnellen Verkleben solcher Fliesen stellen flexible Fliesenkleber dar.
Kein Fliesen verlegen ohne vorherige Grundreinigung
Investiere lieber ein paar Minuten mehr in die ordnungsgemäße Aufbereitung deines Fundaments. Andernfalls würdest du dich später gehörig ärgern. Das Endergebnis deiner Fliesenarbeiten hängt in hohem Maße von der Sauberkeit zu Arbeitsbeginn ab.
Wie gehst du dazu vor? Ganz einfach: Vor jedem Verlegen neuer Fliesen checkst du den Untergrund – in der Regel aus Keramik – mit genauem Blick. Achte auf Unebenheiten und Besonderheiten der Flächen. Generell sagt man: Umso größere Fliesen du einsetzt, desto geringer sollten Asymmetrien ausfallen. Denn sicher hast du keine Lust, während der Arbeit plötzlich Risse in den Fliesen zu bekommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass genau das passiert und deine neuen Fliesen gar brechen, steigt sonst. Aber keine Panik: Mit etwas Ausgleichsmasse spachtelst du krumme Flächen wieder gerade.
Schritt 2: Technik wählen, Untergrund abdichten
Überlege dir als nächstes, welcher Struktur du beim Verlegen deiner Fliesen folgen magst. Anfängern ist die recht einfache parallele Verlegung zu empfehlen. Dabei gehst du immer von innen nach außen vor, Fliese für Fliese. Doch am Ende ist alles eine Frage des Geschmacks: Du kannst dich auch für die diagonale Verlegung entscheiden, um beispielsweise ein besonderes Muster zu kreieren. Probehalber kannst du mit einem Fliesentrenner schon einmal deine Fliesen auslegen, um zu sehen, wie du am Ende vorgehst.
Nur wirklich dichter Boden ist guter Boden
Vorsicht ist geboten: Gerade in sanitären Anlagen und in Küchen ist es sehr wichtig, dass nie Feuchtigkeit hinter die Fliesen gelangt. Auch das sollte man vorm Verlegen bereits bedenken. Denn in diesen Räumen herrscht generell hohe Luftfeuchtigkeit; hier wird geduscht, gebraten, gebacken. Ob Pastasauce oder Wasserdampf – Nässe sollte nie hinter die Fliesen kommen. Andernfalls droht das Entstehen von Schimmel.
Das Gute: Um eindringende Feuchtigkeit zu vermeiden, stehen dir nützliche Hilfsmittel zur Verfügung. Mit fachgerechtem Abdichtanstrich schützt du sowohl Badewanne als auch Duschkabine vor Spritzwasser, das in kleinste Spalten gelangt. Eine sinnvolle Ergänzung: Dichtmanschetten für alle Bereiche mit Wasseranschlüssen, ob an der Spüle oder unterm Waschbecken. Noch besser gehst du vor, wenn du mit einer Silikonspritze Fugen an Rändern und Ecken großzügig abdichtest. Überschüssiges Silikon streifst du danach ab.
Schritt 3: Trage den Fliesenkleber sorgsam auf
Beachte eines: Wenn du dich weiter ans Werk machst und im nächsten Schritt den Fliesenkleber anbringst – dann verwende bitte stets Knieschoner. Und dann kann es losgehen! Dazu musst du allerdings den speziellen Kleber für deine Fliesen zuerst anrühren. Das gelingt dir am besten mithilfe eines Rührwerks oder einer Bohrmaschine mit Rührer.
Halte für das weitere Vorgehen einen Zahnspachtel parat, je nach Größe deiner gewählten Fliesen. Bringe den Fliesenkleber nun sorgsam und gemächlich auf den Untergrund; und konzentriere dich hierbei stets nur auf einen kleinen Fliesenabschnitt. So kannst du dich auch auf Details konzentrieren und gehst der Reihe nach vor.
Auf Fliesenkleber folgt das Trocknen
Genau wie bei der Fugenverdichtung ist eins nicht zu verachten: Überschüssiges Material, in diesem Falle des Fliesenklebers, solltest du vorsichtig abtragen. Den Rest lässt du jetzt für mindestens einen Tag, sprich 24 Stunden, trocknen. Next step? Die Hauptaufgabe – das Verlegen.
Schritt 4: Fliesen ankleben – damit gelingt es dir
Erst jetzt folgt das eigentliche Fliesen legen! Du siehst, bis dahin bedarf es jeder Menge Vorbereitung und Grundarbeit. Wir spielen das Prozedere einmal weiter mit Bodenfliesen durch:
- Platziere die erste der Fliesen auf dem frischen Kleber am Untergrund. Drücke sie anschließend mit einer sachten Drehbewegung in den Klebstoff.
- Greife anschließend zu einem Gummihammer. Klopfe mit diesem ganz leicht auf die Fliese, um sie in den Kleber zu drücken.
- Jetzt kommen die Fliesenkreuze ins Spiel: Lege sie neben dir parat. An jedem Eckpunkt zwischen den Fliesen bringst du eines dieser Kreuze an. Dadurch entsteht immer der gleiche Abstand zwischen den Fliesen – und letztlich ein ästhetisches gleichmäßiges Gesamtbild des gefliesten Bodens.
- Prüfe mit kritischem Blick: Sind alle neuen Fliesen gleichmäßig verlegt? Du hast, bevor der Fugenkleber komplett ausgehärtet ist, jetzt noch kurz Zeit, kleinere Korrekturen vorzunehmen.
Schritt 5: Passgenau machen – schneide die Randfliesen
Auch Schritt 4 ist gemeistert? Wunderbar. Du wirst nun sehen: Vermutlich gehen die Fliesen in Richtung der Zimmerwände, an den Seiten, nicht glatt auf. Hier braucht es Zuschnitte für die sogenannten Randfliesen. Doch auch das ist machbar: Dafür stehen dir elektrische und manuell bedienbare Fliesenwerkzeuge zur Wahl.
Erstes Mittel der Wahl: der Fliesenschneider. Er erlaubt dir, beliebige Zuschnitte an Randfliesen in der erforderlichen Größe vorzunehmen – sei es an den WC-Aussparungen oder rund um Heizkörper. Du brauchst dafür eine Diamant-Trennscheibe als Schneidwerkzeug und eine Hartschaumplatte als sichere Arbeitsunterlage. Nur kleine Unebenheiten beseitigst du mit einer Fliesenbrechzange. Und Löcher, etwa für Steckdosen, gelingen dir mit einem Fliesenbohrer. Soweit, so klar?
Schritt 6: Zum Schluss – Fliesen verfugen, Fugen abdichten
Kurz vor Ende erst hat der Fugenmörtel, manchmal einfach Fugenmasse genannt, seinen großen Auftritt. Du stellst ihn kinderleicht mit Wasser her. Also los! Sobald er bereit ist, hilft dir zusätzliches Werkzeug weiter: Mit dem Fugengummi, auch als Gummispachtel bekannt, nutzt du ein biegbares Utensil zum Glattstreichen und Füllen von Lücken. Führe den Gummi einheitlich in diagonaler Richtung zum Lauf der Fugen auf die neuen Fliesen. Die solltest du nun also auch neben dir haben. Ein schlichter Gummiwischer kann dir danach zum Wegstreifen des Mörtels helfen, der übersteht.
Neuen Boden reinigen: Als Zwischenschritt ein Muss
Während der Fugenmörtel nun trocknet, kannst du die Zeit nutzen und dich ans Putzen der frisch verlegten Fugen machen. Vorsicht: Natürlich solltest du an diesem Punkt nur die Fliesen selbst von Verschmutzungen durch deine Arbeit befreien. Mörtel solltest du nicht wegwischen. Fülle einen Eimer mit etwas lauwarmem Wasser – und feuchte einen Schwamm leicht damit an. Diesen Schwamm nimmst du jetzt zum Abwischen deines neu gefliesten Untergrunds. Mit einem Trockentuch kannst du dann deine Fliesen noch nachpolieren. Fertig!
Schlussfrage: Ist jede Fuge mit Silikon abgedichtet?
Letztlich solltest du noch einmal genau schauen: Hast du mithilfe deiner Kartuschenspritze wirklich jede Ritze, jede Spalte mit Dichtmaterial abgedichtet? Ist das Silikon in den Fugen und schützt zuverlässig vor eindringendem Wasser oder Dampf? Am besten gehst du dafür nochmal in Ruhe über jede Stelle. Wenn du das erledigt hast – klopf dir auf die Schulter, du hast deinen Job gemacht. Hurra!
Im Überblick: Die wichtigsten Arbeitsmittel zum Fliesen legen
Bei derlei vielen Erklärungen in diesem ausführlichen Ratgeber zum Fliesen verlegen fehlt dir der abschließende Überblick, was du alles zur Hand haben solltest? Kein Thema, die wichtigsten Utensilien haben wir hier noch einmal für dich zusammengestellt. Und nun ab ans Werk:
- Zollstock
- Wasserwaage
- Fliesen
- Fliesenkleber
- Fugenmörtel
- Fliesenkreuze
- Abdichtung
- Spachtelmasse
- Silikon
- Zahnspachtel
- Gummihammer
- Fliesenschneider
- Diamant-Trennscheibe
- Fugengummi
- Gummiwischer
- Fugenglätter