Baustaubsauger: Schutz vor Staub
Redaktionsteam • 11.12.2024
Auf Baustellen stellt die Staubbelastung eine Gefahr für die Gesundheit dar. Auch in Betrieben der Industrie und im Handwerk sind Staubbindung und Staubvermeidung aktuelle Themen. Ein Baustaubsauger nimmt sowohl groben Schmutz als auch Feinstaub auf und reduziert die Staubentwicklung. Vielseitige Industriesauger lassen sich als Bodenstaubsauger und zum Auffangen von Staub an Elektrowerkzeugen verwenden. Die Aufnahme von Staub direkt am staubwerfenden Werkzeug ist immer vorzuziehen.
Inhaltsverzeichnis
1. Was ist ein Baustaubsauger?
Industriestaubsauger sind vielseitig und leistungsstark
Industriesauger und Baustellen-Staubsauger zählen zur Standardausrüstung in vielen Betrieben. Die robusten Geräte saugen neben Staub auch Holzspäne und Reste aus der Metallverarbeitung auf. Selbst feuchter Bauschutt und Schmutzwasser lässt sich mit geeigneten Baustaubsaugern aufnehmen. Hierzu sind sie mit kraftvollen Motoren, angepassten Filtern und stabilen Gehäusen ausgestattet.
Lange Netzkabel und Schläuche sorgen für einen großen Aktionsradius und Leichtlaufrollen für hohe Beweglichkeit. Der Behälter zur Aufnahme von Staub und Schmutz ist mindestens 20 l groß. Das große Volumen hält die Saugkraft über lange Zeit konstant und erspart den häufigen Wechsel von Staubbeuteln und Entsorgungssäcken.
So funktioniert ein Baustaubsauger
In einem Industriesauger baut das Gebläse einen starken Unterdruck auf, der das Ansaugen von grobem Putzschutt und feuchten Mörtelresten ermöglicht. Industriesauger verwenden Komponenten, die auf lange Nutzungsdauer und den harten Arbeitsalltag im Gewerbe ausgelegt sind. Den zum Ansaugen erforderlichen Unterdruck erzeugt der im Gehäuse installierte Elektromotor.
Über Schlauch, Teleskoprohr und Düse wird die Außenluft und damit auch loser Staub und Schmutz eingesogen. Das Schlauchende lässt sich bei vielen Bau-Entstaubern auch per Adapter an ein Elektrowerkzeug anschließen. Die angesaugte Luft wird mehrfach gefiltert, bevor sie das Absaugmobil wieder verlässt. Der Reinheitsgrad der Abluft ist in erster Linie von den Filterelementen abhängig.
Bau und Handwerk brauchen kraftvolle Entstauber
Feinstaub kann über viele Stunden die Umgebungsluft kontaminieren und wird schnell wieder aufgewirbelt. Ziel sollte daher sein, der Staubbildung vorzubeugen und eine bestehende Staubbelastung effektiv zu reduzieren. Viele Baustaubsauger lassen sich zum Absaugen von Staub an Elektrowerkzeugen nutzen. Ein von Staub und Schmutz gereinigter Arbeitsbereich wirkt aufgeräumt, erleichtert die Prüfung und verbessert das Image eines Betriebs.
2. Wie unterscheiden sich Bausauger von herkömmlichen Staubsaugern?
Baustaubsauger und Hausstaubsauger teilen die grundlegende Funktionalität. Dennoch gibt es wichtige Unterschiede.
Baustaubsauger
Bausauger sind leistungsstark, vielseitig und für den harten Arbeitsalltag in der Industrie, am Bau und im Handwerk entworfen. Ein wichtiges Merkmal ist die Anschlussmöglichkeit an Elektrowerkzeuge. So wird entstehender Staub noch vor Verschmutzung der Umgebungsluft abgefangen. Für Industriesauger werden meist wasserbeständige, auswaschbare Filter verwendet.
Einige Geräte lassen sich auch als beutellose Wassersauger zum Aufsaugen von Flüssigkeit verwenden. Mit den richtigen Einsätzen ausgestattet kann ein Absaugmobil Staub, Schutt und feuchten Schmutz aufnehmen. Je nach Modell wird das Abscheiden der Verschmutzungen durch verschiedene Filter, wie Vliesfiltertüten, Filtersäcke, Kartuschenfilter, Feinstaubfilter oder Nassfilter vorgenommen.
Hausstaubsauger
Beim herkömmlichen Staubsauger für das Haus wird die verschmutzte Luft einem Aufnahmesack aus Papier oder Vliesstoff zugeführt. Zum Aufsagen feuchter Materialien sind diese Staubsauger nicht ausgelegt. Bei beutellosen Staubsaugern wird die angesaugte Luft derart verwirbelt, dass sich der Staub an der Wandung des Behälters niederschlägt.
Ein Vorteil beutelloser Hausstaubsauger ist die konstante Saugkraft. Außerdem entfällt der Nachkauf von Staubbeuteln. Allerdings kann bei beutellosen Staubsaugern die Entleerung des Staubauffangbehälters zu erneuter Staubbelastung führen. Beide Bauarten an Hausstaubsaugern erfüllen nicht die Anforderungen, denen ein Industriesauger im Gewerbe standhalten muss.
3. Welche Vor- und Nachteile hat ein Baustaubsauger
Bausauger für das Gewerbe punkten mit vielen Vorzügen, denen nur einige Nachteile entgegenstehen.
Pluspunkte:
- robust und langlebig
- starke Saugleistung
- großer Auffangbehälter
- hohe Mobilität und großer Aktionsradius
- klassifiziertes Filtersystem für alle Ansprüche
- Anschluss an Elektrowerkzeuge
- wartungsarm
- vielseitig einsetzbar
Minuspunkte:
- relativ hohes Gewicht
- lästiges Laufgeräusch
- hoher Stromverbrauch
4. Welche Staubklassen gibt es?
Vor dem Kauf einer mobilen Absauganlage sollte der Anwender wissen, welche Staubklasse gefordert ist. Für die Belastung der Raumluft mit Staub wurde das Konzept der Staubklassen entwickelt. Unterschieden wird zwischen mikrofeinem A-Staub und E-Staub. Im Bau und im Handwerk tritt eine Belastung durch beide Staubarten auf. Gesundheitsgefährdend ist vor allem der lungengängige A-Staub (Alveolengängig). Der Allgemeine Staubgrenzwert (AGM) kategorisiert die Belastungen über die Staubklassen L, M, H und H+.
Was sind Staubklassen?
Im gewerblichen Bereich müssen die Anforderungen an den Reinheitsgrad und die Belastung der Raumluft eindeutig klassifiziert werden. Dazu ist jede Staubklasse über einen Arbeitsplatzgrenzwert definiert. Die zur Entstaubung verwendeten Geräte und Filter müsse auf die jeweilige Staubklasse ausgelegt sein. Unter die Staubklasse L fallen grobe Stäube ohne Anteile an Feinstaub.
Für die Baubranche und das Handwerk hat die Staubklasse M die größte Relevanz, da Metall- und Holzstäube kleine Partikelgrößen aufweisen. Die Investition in Geräte der Staubklasse M berechtigt zum Erhalt einer Arbeitsschutzprämie. Geräte der Staubklasse H bieten Schutz vor gesundheitsgefährdenden Feinstäuben. Bei Asbeststaub und Schimmelpilzen kommt die Staubklasse H+ zur Anwendung.
Staubklasse L
- Abgrenzungswert: > 1 mg/m3
- maximaler Durchlassgrad: < 1 %
- Abscheidegrad: 99 %
- Prüfung: DIN EN 60335-2-69
- Einsatzgebiete: Großpartikel
- Entsorgung: keine Vorschriften
Staubklasse M
- Abgrenzungswert: > 0,1 mg/m³
- maximaler Durchlassgrad: < 0,1 %
- Abscheidegrad: 99,9%
- Prüfung: DIN EN 60335-2-69
- Einsatzgebiete: Gemische aus Feinstaub und Großpartikeln
- Entsorgung: staubarm
Staubklasse H
- Abgrenzungswert: < 0,1 mg/m³
- maximaler Durchlassgrad: < 0,005 %
- Abscheidegrad: 99,995 %
- Prüfung: DIN EN 60335-2-69
- Einsatzgebiete: Feinstaub
- Entsorgung: staubfrei
Staubklasse H+
- Abgrenzungswert: < 0,1 mg/m³
- maximaler Durchlassgrad: < 0,005 %
- Abscheidegrad: 99,995 %
- Prüfung: DIN EN 60335-2-69 und Eignung für gemäß TRGS 519
- Einsatzgebiete: Asbest, Mikrofasern, Schimmelpilze
- Entsorgung: staubfrei
Welche Voraussetzungen müssen Sauger für Handwerk und Industrie erfüllen?
Für den Einsatz in der Industrie und im Handwerk sind nur Geräte zu empfehlen, die mindestens der Staubklasse M genügen. Geräte aus der L-Klasse sind am Bau nicht mehr erlaubt und nach den Vorschriften der Berufsgenossenschaft aus dem Verkehr zu ziehen.
5. Entstauber mit oder ohne Abreinigung?
Viele Werkstattsauger fangen auch den Staub von Elektrowerkzeugen auf. In der Baubranche und vielen gewerblichen Bereichen sind solch vielseitige Industriesauger die erste Wahl, denn sie unterbinden die Staubentwicklung an der Quelle.
Geräte mit Abreinigung nehmen eine Selbstreinigung des Hauptfilters vor und sind für Werkzeuge zu empfehlen, die viel Staub produzieren und eine hohe Saugleistung erfordern. Dies trifft zum Beispiel auf Sanierungsschleifer zu. Bei Entstaubern ohne Abreinigung ist ein Filtersack anzuschließen. Der Handel bietet eine große Auswahl an Entstaubern an, darunter auch spezielle Aschesauger und Entstauber der Bauart Zone 22 zur Aufnahme entzündlicher und explosiver Stäube.