Zollstock, Maßstab, Lineal & Messstab
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Die richtige Messtechnik auf der Baustelle und im Handwerk
Gerade bei der Planung und Umsetzung von Bauprojekten ist die richtige Messtechnik das A und O für die korrekte und sichere Fertigstellung. Methoden und Geräte zur Bestimmung physikalischer Größen sind dabei wichtige Hilfsmittel, um beispielsweise die Kraft, den Druck, die Länge, die Masse, die Temperatur, Zeit oder Stromstärke zu messen. Es geht darum, eine Messung unter vorgegebenen und einheitlichen Bedingungen zu gewährleisten, während es direkte Messverfahren und indirekte Messverfahren gibt. Letztere beinhalten Methoden, die über eine andere Größe das Messergebnis möglich machen. Die direkte Messtechnik bezieht sich explizit auf unmittelbare Messgrößen, darunter Längen, Breiten, Entfernungen oder der Maßstab eines Bauobjekts.
Messgenauigkeit und Messgeräte
Innerhalb vieler Handwerksarbeiten und Bauplanungen ist die Messgenauigkeit die Voraussetzung für das Gelingen. Ein Tisch kann nicht gebaut werden, wenn er nach dem Zusammensetzen krumm und schief ist oder in der Tischplatte schräge Konturen aufweist. In der Regel genügen für die Grundhandgriffe Messgeräte, die ohne elektrischen Strom auskommen, darunter ein Gliedermaßstab, Zollstock oder Lineal.
Der Gliedermaßstab ist dabei das gängigste Messgerät, da er ausklappbar ist, die Bestimmung von Längen bis zu vier Metern ermöglicht und auch eine Winkelmessung gestattet. Die Modelle besitzen eine CE-Zertifizierung und verweisen auf die höchste Genauigkeit und korrekte Einteilung aller Markierungen. Sie bestehen aus Kunststoff, Holz oder Metall und haben selbst eine Länge zwischen zwei bis drei Metern. Für solche Messgeräte werden immer Genauigkeitsklassen nach EG-Richtlinien angegeben. Diese Kennzeichnung befindet sich im Anfangsbereich der jeweiligen Messskala.
Eine Rolle spielen dabei auch die Fehlergrenzen. Diese sind positiv und negativ in Millimeter angegeben und stellen die garantierten Höchstwerte für Abweichungen in der Anzeige und Messeinrichtung vom korrekten Wert dar. Das ist darum wichtig, weil tatsächliche Abweichungen in der Regel nicht angegeben werden. Fehlergrenzen sind abhängig von prinzipiellen Grenzen. Bei einem Zollstock sind diese dabei sehr gering.
Der Gliedermaßstab hat verschiedene Maßeinteilungen auf der Vorder- und Rückseite. Auf der vorderen Seite ist eine metrische Einteilung zu finden, auf der Rückseite die Angaben in Zoll. Weitere Einteilungen betreffen die Winkelmessung oder eine Umrechnung zwischen Umfang und Durchmesser.Die Geschichte des Zollstocks
In der Vergangenheit war das Messen für eine bessere Genauigkeit beim Bauen und Handwerken natürlich ebenfalls notwendig. Verwendet wurde zunächst ein starrer Stab oder Stock, der etwa die Länge einer Elle oder eines Fußes hatte und in Zoll eingeteilt war. Schon bei den Römern gab es dann bereits Messstäbe, die als Falt- oder Klappmaßstäbe aus Holz, Messing oder Bronze bestanden und zusammengelegt werden konnten.
Eine nächste Weiterentwicklung der Messgeräte fand im 18. Jahrhundert statt. In der berühmten Enzyklopädie von Diderot gibt es Abbildungen von Gelenkmaßstäben, die den heutigen Modellen ähneln und genietet waren. Ein Jahrhundert später wurden die Geräte dann mit Federn ausgestattet und besaßen ein Gelenk, um bei Bedarf arretiert zu werden. Die erste Zentimeterskalierung fand sich dann auf dem Schwedischen Zollmaß von Karl-Hilmer Johansson Kollen. Auch dieser war zusammenklappbar und eine gute Alternative zum starren Metermaß.
Messen & Prüfen mit Zollstock, Lineal und anderen Hilfsmitteln
Zollstöcke und andere einfache Messgeräte sind auch in modernen Zeiten im Handwerk und Bauwesen nicht wegzudenken und gehören zur Grundausstattung. Sie ermöglichen die schnelle Überprüfung von Werkstoffen oder die genaue Messung von Längen, Breiten, Höhen, Abständen und Winkeln. Gängig sind dabei folgende Geräte:
- Gliedermaßstab (Zollstock als ausfaltbares Messgerät mit zwei Messseiten und für Längen bis zu 4 Metern)
- Lineal (Hilfsmittel zum Messen und Zeichnen von Geraden und Streckenlängen mit einer Länge bis zu 30 Zentimeter)
- Maßband (flexibles Rollband aus Stahl, beschichtetem Leinen oder Kunststoff, das aus einem kleinen Gehäuse gezogen wird und auf Knopfdruck wieder eingerollt wird mit einer Messmöglichkeit zwischen 10 und 100 Meter)
- Richtlatte (Prüfmittel zum Richten und Erfassen von Höhenunterschieden bei ebenen Flächen)