Zimmermannswinkel
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Was täte der Handwerker ohne seinen Schreinerwinkel?
Der beste Freund des Zimmermanns ist sein Winkel. Im Holzbau begegnen ihm ständig rechte Winkel in den Kombinationen aus Holzbalken und Latten, die sich zuverlässig herstellen und kontrollieren lassen mit dem unbestechlichen Schreinerwinkel. Sicher kennt der geometrisch bewanderte Zimmermann auch andere Methoden rechte Winkel herzustellen, aber der Gebrauch seines Tischlerwinkel ist immer noch die zeitsparendste und verlässlichste Methode.
Das Wesen des Schreinerwinkels und sein Kerneinsatzgebiet
Das Wesentliche an einem Winkel für den Zimmerer ist die verlässliche Darstellung eines exakten Winkels von neunzig Grad. Die werden von zwei Schenkeln gebildet, einem langen und einem kurzen, die gewöhnlich aus Edelstahl bestehen und an ihrer Berührungskante miteinander verschweißt sind. Der lange Schenkel verfügt über zwei Zentimeterskalen mit Millimeterstrichen zur Unterteilung, einer davon setzt im inneren Eck an, der andere an der Außenecke. Somit können während des Anlegens am Holz sowohl ab Außenkante als auch ab Innenkante des kurzen Schenkels Messungen entlang des langen Schenkels vorgenommen werden. Der kurze Schenkel, der traditionell zwischen einem Drittel bis zu zwei Fünfteln der Länge des langen Schenkels misst, besitzt Anreißlöcher in zwei Reihen, die zueinander versetzt sind. Sie stellen ganze und halbe Zentimeter dar und dienen der Aufnahme einer Reißnadel, Kreide oder Bleistift zur Kennzeichnung einer Parallellinie im gegebenen Abstand zur Kante des langen Schenkels. Wenn man diesen entlang des Holzes führt und dabei den Stift o.ä. im Anreißloch hält, erhält man diese Linie angezeichnet. Für viele Zimmermannswinkel-Exemplare ist am langen Schenkel eine Länge von 70 bis 80 cm üblich, aber es gibt, wie auch auf Contorion, längere wie kürzere Modelle, insgesamt hier im Sortiment zwischen 60 und 100 cm. Manche verzichten auf Anreißlöcher, Sie müssten also bei einer Bestellung abschätzen, ob Sie dieses Feature benötigen oder nicht. In der Stärke des Materials ist der Winkel nicht so gestaltet, dass er völlig starr wäre. Auf seiner Schmalseite ist eine Biegung aber unmöglich und das ist auch richtig so für seine Genauigkeit. Neben den Edelstahlwinkeln gibt es auch unbehandelte aus Eisenblech und gelbe Winkel mit einer Anti-korrosions-Beschichtung.
Andere Einsatzmöglichkeiten für den Zimmermannswinkel
Neben der Herstellung eines rechten Winkels, oder der Überprüfung von vorhandenen rechten Winkeln, dient der Schreinerwinkel durch die Anreißlöcher und der Linierung darüber der Anordnung von Zapfenlöchern, Zapfen, Ausklinkungen, Überblattungen und was sonst noch anfällt. Andere Berufe können den Tischlerwinkel natürlich auch einsetzen. Am Bau wie auch im Schreinerwesen, überall werden rechte Winkel gebraucht.